Neue Funde vor Nordstrand

Die diesjährige Saisoneröffnung der Rungholtwattwanderungen fand mit namhafter Begleitung statt. Die Föhrer Nationalparkwattführer fanden sich praktisch geschlossen auf Nordstrand ein. Unter ihnen die beiden langjährigen W.D.R. Kapitäne Lorenz (Maxi) Braren und Hans E. Bradhering. Wegen der Gewitterwarnung musste erst die Freigabe durch Nordfriesland Radio abgewartet werden. Reiner Dietzel von DP07 konnte sie mit einem Blick auf die aktuellen Wetterdaten geben. Die Gewitterwolken zogen erst am Abend auf.

Bei strahlendem Sonnenschein präsentierte sich dass Watt vor Südfall von seiner schönsten Seite. Da die letzten Touren im vorigen Jahr statt fanden, musste mit Überraschungen gerechnet werden.

Der freigespülte Brunnen war leider versandet und konnte nicht gezeigt werden. Dafür wurde keine 500 Meter von der mutmasslichen Position der Rungholter Kirchwarft ein Metallrahmen gefunden. In ihm hätten die Bleiglasfenster des Spätmittelalters durchaus Platz gefunden. Da flüssiges Glas in einer größeren Fläche reißt, blieb den Glasmachern des Mittelalters nur der Weg, kleine Glasscheiben herzustellen und diese durch Bleiruten zu verbinden. Dieser Fund wurde per GPS eingemessen und dem Archäologischen Landesamt als Fundmeldung mitgeteilt.

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Das gleiche galt für eine ungewöhnlichen Ansammlung von Steinen im Klosterformat. Diese Handstrichziegel waren im Durchschnitt 28 cm × 15 cm × 9 cm bis zu 30 cm × 14 cm × 10 cm groß und finden sich immer wieder im Watt um Nordstrand. Nationalparkwattführerin Cornelia Mertens bemühte sich, die Freude über die Funde zu bremsen: „Eine archäologische Bewertung bleibt den Experten vorbehalten. Wir können nur dokumentieren und diese wichtigen Informationen weitergeben.“

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Die Wattwanderer kamen nach spannenden 14 km und 5 Stunden auf Nordstrand zurück. Der Reiseorganisator der Föhrer Wattführer, Klaus Panse war zufrieden: „Rungholt war für uns alle ein Erlebnis, die Reise hat sich gelohnt.“

DP07 verliest diesen Artikel in der Mittagssendung vor der Konferenz.