Neue Funde 2017

Die Saison der Kulturspuren Wattwanderungen geht in diesen Tagen zuende. Vor Pellworm, Nordstrand und Südfall haben wieder zahlreiche Interessierte die Hinterlassenschaften der mittelalterlichen Siedlungen draußen im Watt gesehen. Jede Saison bringt neue Spuren zum Vorschein aber das Jahr 2017 war besonders spektakulär.

Vor Südfall war seit über 10 Jahren kein Sodenbrunnenring mehr deutlich zu sehen. Nur als Abdrücke unter dem Boden waren sie mehr zu erahnen als wahrzunehmen. Das Team um Dr. Hanna Hadler hat in der Fahrwasserrinne, nördlich von Südfall, einen dieser „Brunnen“ wieder entdeckt. Es handelt sich in Wahrheit um Süsswasserzisternen, denn brunnenfähiges Grundwasser gab es dort nicht. Heimatforscher Robert Brauer identifizierte ihn als einen bereits bekannten Sodenbrunnen. „Er liegt in der Nähe des Messpunktes P2 und damit in dem bereits kartografierten Bereich des „Graf-Victor-Gebietes.“ Die Wattführungen nach Rungholt waren in dieser Saison um eine Attraktion reicher.

Ein weiterer spektakulärer Fund wurde im September gemacht. Eine Gruppe von Mitgliedern der Archäologischen Gesellschaft Schleswig-Holstein hatte sich der üblichen Wanderung angeschlossen. Bei dieser Tour wurde das Fragment eines Hornkammes gefunden. Ein ungewöhnlich seltener und kostbarer Fund. Kleinere Scherben aus heimischen Ton, sogenannte „Grauware“ und rheinische Importkeramik sind häufig zu finden aber von geringem archäologischem Wert.

Vor Nordstrand war der Wattboden auch in Bewegung und gab im Gebiet der ehemaligen „Trindermarsch“, südlich des heutigen Kooges Trendermarsch gelegen, Fragmente eines Deiches und alter Warften frei. Der Nordtstrander XXX entdeckte diese Spuren. Deichfragmente sind von großer Bedeutung, da sie helfen, die alten Karten zu korrigieren. Es handelt sich tatsächlich um Reste des Seedeiches der alten Insel Strand, die 1634 in der 2. Mandränke unterging.