Hersbüll

Der Ort Hersbüll lag südlich der heutigen Deichlinie und ist auf vielen alten Darstellungen der Insel Strand verzeichnet. Die Fundstellen von Hersbüll liegen am südlichen Priel vor Nordstrand.

Reste des Seedeiches

Reste des Seedeiches

Eine wilde, graue und gefährliche Landschaft. Urkundlich wird Hersbüll 1198 erstmalig und 1447 als „Hersbul“ erwähnt. Während der „Zweiten Mandränke“ am 11. Oktober 1634 ging der Ort unter. Es wurden alle 11 Häuser zerstört und 49 Einwohner ertranken in den Fluten. Von der Kirche in Hersbüll blieb nichts erhalten. Der Pastor Petrus Johannis überlebte die Flut und zog zurück nach Husum. Die Witwe des vorherigen Pastors Fischer ertrank.

Hersbüll erlangte während der Besetzung Schleswigs durch kaiserliche Truppen während des 30jährigen Krieges einige Berühmtheit, weil ein Anführer des

Stackdeich

Stackdeich

Nordstrander Aufstandes gegen die Besetzung der Insel aus dem Ort kam. Durch notwendige Küstenschutzmaßnahmen sind die Reste der Orte von Alt-Nordstrand um die heutige Insel Nordstrand versandet und verschlickt. So besteht kaum Hoffnung, dass irgendetwas davon noch zutage tritt.

Robert Brauer und Prof. Dr. Newig

Robert Brauer und Prof. Dr. Newig

Ein ungewöhnlicher Fund des Nordstrander Rungholtexperten Robert Brauer brachte Bewegung in die Geschichte der verschwundenen Siedlung. Er fand an der vermuteten Ortslage Steine im Klosterformat, zum Teil noch als Mauerwerk erhalten.