Eine stabile Ostwind Wetterlage treibt das Wasser aus dem Watt in die Nordsee. Dabei fallen Wattflächen trocken, die sonst menschliche Augen nicht zu Gesicht bekommen. Eine einmalige Gelegenheit für den Nordstrander Heimatforscher Robert Brauer, das Watt vor dem Trendermarsch Koog zu erkunden. Der Koog ist deshalb von besonderem Interesse, weil er seit der Rungholt Zeit kontinuierlich besiedelt war. Noch heute finden sich dort auf Nordstrand Spuren der historischen Feldeinteilung aus dem Spätmittelalter.
Nach einem beschwerlichen Marsch im Watt wurden tatsächlich Spuren des historischen Koogs sichtbar. Mitten im Priel lag unverkennbar eine Warft. Weiter westlich folgte ein fast 200m langer Teil eines Deichfußes. „Dieser große Deich kann ein Teil des Seedeiches der Insel Strand gewesen sein“, analysierte Robert Brauer. Die spätere Auswertung der GPS Daten bestätigte diese Annahme. Allerdings muss die historische Karte um 430m nach Süden korrigiert werden. Deichfunde sind so wichtig, weil sich an ihnen die überlieferten Karten überprüfen lassen. Auch ein vor einigen Jahren entdecktes, nur wenige Meter langes Stück Deich passt nun von der Lage besser in die Karte.
Die Warft wurde eingemessen, genau so wurde mit einer gut sichtbaren Fischreuse verfahren. Ein sehr menschlich aussehendes Stück Knochen wurde für das Archäologische Landesamt geborgen. Ein mutmaßlicher Tuffstein war ein Hinweis, auf die in der Trendermarsch während der 1634 Flut verschollenen Kapelle. Windgeschwindigkeiten von 63 Km/Std. machten den Rückweg beschwerlich.