Auf der kürzlich stattgefundenen 2. Rungholtkonferenz berichtete Albert Panten von seinen Forschungen zu den mittelalterlichen Dörfern um den 1634 untergegangenen Ort Hersbüll. In historischen Dokumenten fand er Hinweise auf die Orte „Holmeke“ und „Up dem More“. Während Hersbüll heute als gefunden gilt, fehlt von den 1362 untergegangenen Orten bisher jede Spur. Freizeitkapitän Andreas Colpien hatte auf seinen Fahrten im Nordstrander Watt Kulturspuren entdeckt. Zusammen mit Heimatforscher Robert Brauer fuhr er mit dem Kutter „Röbeck“ zu der Fundstelle. Vor dem Porrenrünnel führt ein Priel in das Watt hinein. Dort wurde vor Anker gegangen und ausgebootet.
Sofort fanden sich am Prielsaum zahlreiche Kulturspuren. Neben Scherben, Knochen und Klosterformatsteinen entdeckten Robert Brauer und Andreas Colpien unbekannte ca. 5 bis 10 m lange Holzreihungen. Auch eine gut erhaltene Fischfanganlage wurde identifiziert.
„Ob es sich um mittelalterliche Kulturspuren handelt, müssen weitere Untersuchungen zeigen“, erläuterte Robert Brauer. Die Funde liegen gut 800 Meter vor dem historischen Deichverlauf von Hersbüll. Außerdem hatte in weniger als 500 Meter Entfernung Dr. Kühn vor Jahren ein Deichfragment gefunden. Albert Panten erinnerte daran, dass der Deich von Hersbüll mehrfach zurück verlegt werden musste, so in den Jahren 1525 und 1564. So bleibt die Frage, ob es sich um Alt-Hersbüll handelt, ungeklärt.