Fortbildung der Nationalparkwattführer über Neobiota im Wattenmeer. Die Sandklaffmuschel war ausgestorben und wurde vor 900 Jahren von den Wikingern aus Nordamerika mitgebracht.
Durch den Klimawandel kommen immer mehr “Südländer” zu uns. Dazu gehören Palttfuß- und Samtkrabben, Diogeness-Einsiedler, Ottermuscheln und Zirrenkraken. Bei den Vögeln sind es Löffler, Seiden- und Silberreiher, Stelzenläufer, Krauskopfpelikan und Flamingos, die allerdings zu den “natürlichen” Einwanderern zählen. Sie sind durch Bejagung ausgestorben und kommen dank der Naturschutzgesetzgebung wieder zurück.
Zu den “echten” Neos gehören die Manila-Teppichmuschel und die blassen Kolonieseescheiden. Sie sind vor allem im Zusammenhang mit der Austernzucht vor Sylt eingeschleppt worden. Die Auster ist deshalb klarer “Sieger”, bei den invasiven Arten. Sie ist eine Nahrungssackgasse, weil die muschelfressenden Arten sie nur schwer aufbekommen.
Schiffe transportieren 5-10 Milliarden Tonnen Ballastwasser um die Erde. Plankton, Larven, Bakterien, Viren und Algen werden mitgeführt. Giftige Algen reichern sich neuerdings in heimischen Muscheln an, mit 15% Wahrscheinlichkeit ist der Verzehr von Muscheln tödlich.