Vogelgrippe im Nationalpark

Mit dem Ende der Brutzeit und der Auflösung der Brutkolonien der Seevögel, hat sich die Situation im Nationalpark zurzeit etwas entspannt. Die Zahl gefundener toter Vögel, besonders der Brandseeschwalbe und der Basstölpel (Kolonie Helgoland), ist erkennbar zurückgegangen. Bei weiteren Arten wie Löffler, Eiderente, Silbermöwe, Heringsmöwe und Küstseeschwalbe wurde ebenfalls die Vogelgrippe nachgewiesen. Die Fundzahlen und Nachweise an der Schleswig-Holsteinischen Westküste sind deutlich niedriger. Aufgrund des diffusen Geschehens ist es schwierig, eine verlässliche Gesamtzahl aller in diesem Sommer im Nationalpark an der Vogelgrippe verendeten Tiere zu beziffern.

Am stärksten betroffen war die einzige Brandseeschwalben Brutkolonie auf Norderoog. Von den 3.000 Brutpaaren starben 563 Altvögel und ca. 1.500 Kücken. Besorgniserregende Zahlen für eine Art, die auf der Roten Liste steht und vom Aussterben bedroht ist.

Austernfischer

Austernfischer

Bei Brandseeschwalben, Basstölpeln, Löfflem,  Heringsmöwen, Silbermöwen, Lachmöwen, Austemfischern, Lachseeschwalben, Flussseeschwalben und einer Brandgans wurde ein Vogelgrippevirus festgestellt. Die Todesursachen waren multifaktoriell, dazu gehörten Nahrungsmangel oder andere Faktoren.

Die sommerlichen Ausbrüche in anderen europäischen Ländern zeigen, dass die Vogelgrippe in kuzer Zeit ganze Kolonien töten kann. Für einige Seevogelarten könnte das existenzbedrohend werden, wenn sich solche Ausbrüche in Zukunft wiederholen. Aufgrund der beide vergangenen Winter, in denen wir an der Küste große Vogelgippe-Ausbrüche mit sehr vielen toten Wildvögeln hatten, und der über den Sommer anhaltenden Ausbrüchen in ganz Europa besteht ein großes Risiko, dass es zu erneute Ausbrüchen in den Rastvögelbeständen kommt.

Totfunde oder kranke Vögel nicht anfassen.