Biike 2016

Leeve Gäste, leeve Nordstrander.

Die Bikefeuer an der ganzen Friesischen Küste brennen. Der Friese feiert mit den Gästen Winter Ende.

Ist es die magische Kraft des Feuers, die uns alle in den Bann zieht? Oder ist es der Kult? Etwas heidnisches, das Überlieferte von Früher? Denn Feuer bedeutet nicht nur bei den Friesen Zerstörung, sondern auch Freude und Freiheit.

Die Friesen waren nicht nur gute Seefahrer, sondern hatten auch viel Spass am Feiern. Zum Beispiel bei friesischen Hochzeiten sprangen die Eheleute Hand in Hand über ein Feuer und besiegelt damit die Ehe. Sie liebten, was von den Priestern oft angemahnt wurde, die Trinksucht und die Völlerei.

Es wird behauptet, dass die Wahlfänger bei dem Feuer Abschied genommen haben und die Seeleute ihre Heuer antraten. Und es gab viele Friesen, die zu See fuhren. Viele kamen von der Fahrt reich zurück. Aber viele kamen bei den Stürmen um, was viel Elend in den Familien auf den Inseln und Halligen anrichtete, wenn der Ernährer nicht zurück kam.

Doch die Feuer brannten auch schon vorher. Es war ein heidnisches Fest. In der Christenzeit wurde es ein Zeichen der Freude, um den Winter zu vertreiben. Denn mit dem Feuer ergaben sich Deutungen, ob es ein gutes Jahr und reiche Ernte gab. Das Feuer ergab Schattenspiele und viele Kobolde tanzten in dem Feuer. Das ergab Vorhersagen.

Doch die Friesen haben auch Feuer gesetzt, um andere Schiffe in die Irre zu leiten und stranden zu lassen. Dadurch machten sie reiche Beute.

Was ist das bei uns? Warum feiern wir noch diese Riten? Ist es wieder das Feuer oder das Faszinierende der Flammen? Vor allem ist es wohl, dass der Winter vorbei ist. Die Leute kommen aus den Häusern, um sich gesellig bei Klönschnack zu unterhalten und um gemeinsam zu essen und zu trinken.

Im Grunde ist in uns Allen noch der Aberglaube vorhanden. Nach außen leben wir modern, in Zeiten des Computers, doch im Inneren sind wir von dem Glauben beseelt, dass das Feuer uns Glück bringt und das wir reich beschenkt zurück kommen.

Möge dieser Glaube nie untergehen.