Funde vor Nordstrand

Kürzlich wurde eine Erkundungswattwanderung zur 1634 untergegangenen Ortschaft Hersbüll vor Nordstrand durchgeführt. Dabei wird vor der Saisoneröffnung der sicherste Weg für die geplanten Gästeführungen festgelegt. Robert Brauer und seine beiden Schützlinge, die neuen Nationalpark-Wattführer Cornelia Mertens und Jürgen Kost machten sich gemeinsam auf den Weg.

Zunächst verlief die Tour enttäuschend, das Eis des harten Winters hat viele Kulturspuren unwiederbringlich zerstört. So war eine Bretterwand spurlos verschwunden. Auch die Erkundung eines Seitenarms des Priels blieb erfolglos.  

Stackdeich

Stackdeich

 

Dafür wurden weiter westlich neue Gräben freigespült. Zwischen ihnen fanden sich die Abdrücke einer Hofstelle. Dazu Robert Brauer: „Solche Spuren findet man selten in unmittelbarer Nähe von Nordstrand“. Auch auf die Reste von zwei weiteren Häusern stießen die Wattforscher.
Schließlich fanden sie eine 332 Meter lange Holzreihe, die sich als der spektakuläre Rest eines Stackdeiches interpretieren lässt. Dazu die GPS-Expertin Cornelia Mertens: „Wenn es sich hier um den Seedeich der Insel Strand handelt, war der Hersbüller Koog kleiner, als auf den historischen Karten dargestellt“. Nachdem im letzten Jahr schon vor Pellworm solche Stackdeichreste gefunden wurden, hat nun Nordstrand eine  

Hersbüll Hofstelle

Hersbüll Hofstelle

 

große Attraktion. „Das Weltnaturerbe Wattenmeer hat neben der schönen Natur, auch sehr spannende Kulturspuren zu bieten“, meinte der Wattführer Jürgen Kost. 

Artikel in Husumer Nachrichten