Rungholt taucht auf!

Eine Ausstellung mit surrealistischen Interpretationen des Dithmarscher Künstlers Hadi Knütel und einer Bilddokumentation über den Rungholt-Forscher Andreas Busch.

Rungholt – was ist das eigentlich? Ein Mythos oder Realität? Es ist beides. Rungholt bewegt sich zwischen mythischer Verklärung, historischer Forschung und der Interpretation durch Künstler und Dichter.
Und genau dieser Spur folgt die aktuelle Ausstellung, die in der Galerie „Lat di tid“ und der „Nordstrander Teestuv“ (Nordstrander Töpferei) und außerdem im Inselmuseum Nordstrand zu sehen ist und zeitgleich mit den 3.Nordstrander Rungholttagen (27.8.-29.8.2010; http://www.rungholttage-nordstrand.de) eröffnet wird.
Die Ausstellung „Rungholt taucht auf!“ setzt sich aus zwei Schwerpunkten zusammen. Da ist zunächst einmal das historische Rungholt, eine friesische Siedlung, Hauptort der Verwaltungsgemeinde Edomsharde, gelegen ungefähr zwischen dem heutigen Pellworm und der Halbinsel Nordstrand. Die mittelalterliche Siedlung, die für damalige Verhältnisse durchaus wohlhabend war, ging mit der ersten großen Mandränke  von 1362 unter. Seitdem ranken sich Sagen und Legenden um diesen Ort, der angeblich durch ein göttliches Strafgericht vernichtet wurde, weil seine Bewohner Gott lästerten. Rungholt wurde dadurch sozusagen zu einem Atlantis des Nordens.

Daher bilden die Funde und Beobachtungen des Nordstrander Rungholt-Entdeckers Andreas Busch den einen Ausstellungsaspekt, der ergänzend zur Dauerausstellung im Inselmuseum Nordstrand gezeigt wird. Am 16. Juni 1921 fand Busch erste Spuren der Rungholt-Siedlung. Er selbst hat seine Forschungsarbeit in zahlreichen Fotografien dokumentiert, die heute als Nachlass im Husumer NordseeMuseum liegen. Für die Ausstellung wurden Reproduktionen der Originalfotos zu informativen Schautafeln zusammengestellt – eine kleine Hommage an einen anerkannten und geehrten Heimatforscher, dessen Nachfahren heute z.T. noch auf Nordstrand leben.

Hadi Knütel (*1964), freier Künstler aus Dithmarschen, hat sich Rungholt auf ganz individuelle Weise angenähert. In dieser Mischung aus Realität und Sagenhaftigkeit von Rungholt fand er als Mensch der Küste schier unerschöpfliche künstlerische Anregungen. Seine Arbeiten werden in der Galerie und der Teestuv der Nordstrander Töpferei gezeigt.
Als surreal arbeitender Maler reizte ihn auch „das fantastische Drumherum“, wie er selbst sagt: „Das Spiel mit Oben (auf der Wasseroberfläche) und Unten (auf dem Meeresgrund); die Fragen: Was für Ängste, Gedanken oder Vorkehrungen gab es unter der Bevölkerung? Wie empfinden die versunkenen Rungholter ihr „postrungholter“ Dasein“?  Aus diesen durchaus konkreten Themen ergaben sich nach und nach Bilder, die den Betrachter faszinieren, aber bisweilen auch verstören, weil sie sich in einem Schwebezustand zwischen Wirklichkeit und Fiktion befinden. Knütels Bilder, manchmal zart und verspielt, manchmal eindringlich und mit beinahe mahnendem Charakter, lassen viel Platz für Interpretationen. Und wenn man sich auf sie einlässt, so sieht man Rungholt tatsächlich wieder auftauchen.
Eine Ausstellung also, die sowohl Historikern als auch Kunstfreunden Anreiz für neue Rungholt-Ansätze liefern dürfte.

Dauer der Ausstellung: 27.8. – 10.10.2010.
Öffnungszeiten:
Die Ausstellung ist während der Geschäftszeiten der „Nordstrander Töpferei“ und der „Nordstrander Teestuv“ zu besichtigen.
Inselmuseum: MO-DO von 8-12 Uhr und von 14-16 Uhr und FR 8-12 Uhr. Am Wochenende ist das Museum geschlossen. In der Zeit vom 15. Juli bis zum 31. August: MO-DO von 8-17 Uhr und FR von 8-18 Uhr.

Nordstrander Töpferei/Galerie „Lat di tid“, Süden 42, 25845 Nordstrand, Tel.: 04842-400, http://www.nordstrander-toepferei.de

Nordstrander Teestuv, Süden 42, 25845 Nordstrand, Tel.: 04842-8218.
http://teestuv.fff-nordstrand.de/

Inselmuseum (im Gebäude der Kurverwaltung), Schulweg 4, 25845 Nordstrand.
http://www.nordstrander-heimatverein.de; http://www.nordstrand.de

Presseanfragen: Dr. Katrin Schäfer, info@k-a-t-i.de; 04841/939662

(Visited 6 times, 1 visits today)