Führte Torfabbau zum Untergang

Rober Brauer

Rober Brauer

Vor kurzem hat der Kieler Geologe Prof. Dr. Newig anhand der Originalkarte von Bantelmann die Gauss-Krüger Koordinaten für die ungefähre Lage der Trendermarsch Kirche bestimmt.
Das schöne Osterwetter lud daher nicht nur zahlreiche Kurzurlauber nach Nordstrand, sondern auch Heimatforscher Robert Brauer nutzte die Gelgenheit, sich vor Ort einmal umzusehen.

Der 1634 untergegangene Trendermarschkoog ist einer ältesten Köge der Insel Strand. Der Sage nach sollen sich hier die Rungholt Überlebenden angesiedelt haben. Die Kirche hieß St. Nicolaus und soll schon 1322 erbaut worden sein. Sie hat die Sturmflut überstanden, der Altar wurde 1644 nach Friedrichstadt gebracht. 1651 wurden die Kirche abgebrochen und das Bauholz verkauft.

An der besuchten Position ist heute nichts mehr von ihr zu erkennen, sie liegt unter einer beachtlichen Schlickschicht. Dafür fand Brauer keine 1500 m weiter östlich zahlreiche rechteckige Struckturen im Watt.  Diese Formen sind typische Spuren von Torfabbau. „Wenn dieser Torfabbau im Vorland gelegen hatte, dann haben haben wir hier einen Beweis, dass die Strander einen guten Teil zu ihrem eigenen Untergang beigetragen haben“, so der Heimatforscher.

Bei der Flut ertranken im Koog 100 Menschen und 33 Häuser wurden zerstört. Die Bilder aus Japan lassen das grausame Geschehen näher rücken. Es ist immer wieder beklemmend, über die Reste unserer eigenen Geschichte zu gehen.